Der Anfang als Schwiegertochter/Schwiegersohn

12 Aug 17

schwiegerelternAls Schwiegertochter oder Schwiegersohn hat man es schwer, denn man will ja gefallen!
Ein ganz normaler Instinkt in uns ist, dass wir den Schwiegereltern gefallen wollen; zumindest den ersten Schwiegereltern. Man ist verliebt in die Tochter oder den Sohn dieser Eltern und will sie natürlich an seiner Seite haben, denn man weiß ja: diese Person liebt ihre/seine Eltern.
Beispielgeschichten:
Junge Frau kommt in eine Familie, die Mutter reagiert total böse auf die Freundin des Sohnes, angeblich ist die Freundin zu jung….

Junger Mann kommt in die Familie, der Vater explodiert, nicht gut genug für Tochter……..
Oder: Eltern verbieten es , dass er oder sie mitkommen – braucht gar nicht erst kommen ……….
Drei Mal riesige Tragödien, die zur Folge haben, dass von Anfang an das Verhältnis negativ geprägt ist.
Den Eltern war damals ihre Position nicht bewusst und sie verlangten eine Entscheidung von ihren Kindern.
Manches Mal schaut es so aus, als ob die Eltern gewinnen, doch der Schein trügt. Als natürliche Reaktion nabeln sich die Kinder immer mehr ab und der nächste Partner ist noch weniger das, was die Eltern sich wünschen.
Nun gibt es zwei Möglichkeiten:
Es wird den Eltern etwas vorgespielt, also der Schein gewahrt oder es folgt die totale Konfrontation. Der innere Rebell ist dann riesig. Leider geht es dann meist gar nicht mehr um den Partner, sondern darum den Eltern „eins auszuwischen“. Man möchte die Eltern ärgern, zeigen „ich kann das, warum sollt ihr immer recht haben!“
SYSTEM
Wenn den Schwiegereltern bewusst wäre, dass es das ureigene Recht der Kinder ist, ihre eigenen Partner zu wählen, dann kämen sie gar nicht erst auf die Idee, Kritik an den zukünftigen Schwiegerkindern zu üben.

Das Kind muss mit seinem/ihrem Partner leben, es ist die Lebenszeit des Kindes.  Das Kind ist total anders als die Eltern.
Es ist eine andere Zeit.
Es sind andere Lebensumstände.
Die Zeit hat sich verändert.
Man muss den jungen Menschen die Zeit geben, sich seinen/ihren Partner auszusuchen.
Als Kind muss man sich Folgendes bewusst machen:

  • Will ich den Partner/die Partnerin wirklich oder nur, weil ich meine Eltern damit ärgere?
  • Ist das mein Partner/meine Partnerin, den/die ich liebe oder habe ich sie/ihn mir aussuchen lassen und traue mich nicht „Nein“ zu sagen? – Sonst wären ja meine Eltern so enttäuscht.
  • Fühle ich mich den Eltern/Großeltern verpflichtet?
  • Was wünsche ich mir wirklich von einem Partner/einer Partnerin?
  • Glaube ich daran, dass mir mein Wunschpartner zusteht?
  • Wie sehe ich mich wirklich?
  • Würden denn meine Wünsche bezüglich meines zukünftigen Partners/Partnerin wirklich zu mir passen?

z.B.: Ich möchte einen sportlichen Partner haben, aber selbst liebe ich meine Couch oder: Ich möchte einen sehr gepflegten Partner/gepflegte Partnerin, ich selber tu mir die Arbeit nicht an
oder: Ich möchte einen fleißigen Partner/fleißige Partnerin, bin selber aber weniger fleißig ggggg oder der Klassiker: Er/sie soll großzügig sein, spendabel ….mit Geld gut umgehen können, aber selbst habe ich kein Geld.  (Wohlstand und Fülle fangen immer im Herzen jedes einzelnen Menschen an.) Wenn ich das als Grundvoraussetzung habe, habe ich Mangel in mir und ziehe nur Mangel an.

  • Wo stehe ich und wo steht mein Partner/meine Partnerin?
  • Ist er/sie mein Partner/meine Partnerin oder ersetzt er/sie mir etwas (  Menschen,Bedürfnisse)?                                                                                                                                                                                                                  Wenn ich mir das alles bewusst gemacht habe, mir beantwortet habe, dann ist es eine Kunst, allem seine Zeit zu geben – Sich selbst Zeit zu geben, den Schwiegereltern Zeit zu geben, nicht alles so wichtig zu nehmen.

Sich kennenzulernen und zu akzeptieren, ist der erste Schritt. Daraus wird dann Liebe; dann können aus Schwiegerkindern Kinder werden.
P.S.: die drei Kurzbeispiele sind inzwischen alle geschieden.

 

 

 

Kinder sind die Antennen der Eltern!

24 Mai 16

FAMILIE_GANZDer unbewusste Spiegel, der Sensor in der Familie mit Überdruckventil!

Das kann sich dann so bemerkbar machen, dass man z.B. einen kleinen Wilden zu Hause hat, der nichts hört und mit allen Mitteln versucht seinen Kopf durchzusetzen, die Eltern zum Verzweifeln bringt, in Gesellschaft nur Belehrungen oder Mitleid erntet.

Vor kurzem erst hatte ich wieder ein sehr schönes Erlebnis: ein Junge, 5 Jahre alt, war genau so. Bei einer Familienaufstellung zeigte sich, dass der Junge seinen Opa massiv vertrat (spielte, lebte, zeigte), denn dieser war aus der Familie ausgeschlossen, ihm wurde unrecht zuteil. Die Großeltern hatten sich scheiden lassen, dadurch hatte der Großvater das Recht auf seine Kinder verloren, was aber nicht richtig war. So verteidigte der kleine Mann mit aller Kraft unbekannterweise seinen Opa. Außerdem hatte es zur Folge, dass die Tochter dadurch keinen Selbstwert hatte, zu einer eigenen Meinung zu stehen, war für sie fast unmöglich.

Als dies sichtbar wurde und man den Opa in die Familie nahm (energetisch bei einer Familienaufstellung), hörte der kleine wilde Mann auf mit aller Gewalt seinen Willen durchzusetzen. Auch fiel es der Tochter – Mutter des kleinen wilden Mannes –   leichter ihre Meinung zu vertreten.

Die Kinder spiegeln uns immer, es gilt diesen Spiegel zu verstehen. Familienaufstellung ist ein wunderbares Werkzeug dies sichtbar werden zu lassen, damit Heilung geschehen kann.

Eure Heidemarie Schwaiger-Färber